Mit sechs Jahren bekam Thomas Berger von seinem Vater, selbst Musiker, eine Trompete in die Hand gedrückt: „Du sollst deine Gäste einmal selbst unterhalten können!“. Thomas Berger besuchte später in Salzburg die Musikhochschule Mozarteum und lernte darüber hinaus Koch, Kellner und Metzger.
Hans Berger wurde 1977 schwer krank und übergab am 17.02.1978 den Betrieb an seinen Sohn Thomas Berger, zu dessen 18. Geburtstag. Hans Berger verstarb am 10.07.1985.
Neben seinen Pflichten als Wirt und Gastgeber für die Feriengäste spielte immer auch die Musik eine große Rolle im Leben von Thomas Berger. 1978 durfte er im bekannten „Kuhstall“ in Reit im Winkl als Alleinunterhalter auftreten, kurz darauf folgte sein erster Fernsehauftritt mit Maria Hellwig, von der er dem Fernsehpublikum als „singender Wirt“ vorgestellt wurde.
Kaum war er damals wieder nach Ainring in den Rupertihof gekommen, standen fünf Busse mit Gästen da, die ihn singen hören wollten. Natürlich wurden sie auch bewirtet. Daraus entwickelte sich ein reger Bustourismus, der „singende Wirt“ war bald in aller Munde.
Die Folge war, dass der Rupertihof 1979 wieder umgebaut werden musste – diesmal auf 100 Sitzplätze mit einer Bühne, 50 Zimmer, 100 Betten und eine eigene Hausmetzgerei. Schon zwei Jahre später wurde nochmals auf 200 Sitzplätze und 150 Betten vergrößert, alle wollten zum „singenden Wirt“ nach Ainring.
1982 konnte Thomas Berger stolz auf über 150 Mitarbeiter in immer mehr Betrieben blicken – er trat in Fernsehsendungen auf und hatte täglich Live-Auftritte. 1984 heiratete er, aus erster Ehe stammen 3 Kinder: Martina, geb. 1986, Hansi, geb. 1992, und Thomas jun., geb. 1996.
1989 war Thomas Berger der erste Gastwirt, der Gäste aus den neuen Bundesländern nach Bayern bringen wollte. Am 5.12.1990 stand er unter einem Sonnenschirm an einem kleinen Tisch in der Stadtmitte von Leipzig, spielte mit seiner Kapelle, dem Ruperti-Express, und warb für die ersten Reisen nach Bayern. Das Konzept schlug ein, die Menschen waren begeistert. 1990, seinem 30. Geburtstag, kamen die ersten 450 Gäste aus den neuen Bundesländern nach Ainring. Die Busreise war damals 2-tägig, kostete 99 Mark und beinhaltete die Fahrt, Frühstück, Mittagessen, Kaffee und Kuchen, Abendessen und den Besuch eines großen Galaabends mit namhaften Künstlern. Diese erste Fahrt ist unvergesslich. Die Gäste waren so begeistert, dass sie bleiben wollten und man Mühe hatte, sie wieder nach Hause zu bringen.
In der Folge entwickelte sich ein eigenes Reisebusunternehmen – Ruperti Reisen. Thomas Berger kaufte seinen ersten Bus, um die Menschen selbst abholen zu können. Nach drei Monaten waren schon acht eigene Ruperti-Busse unterwegs.
In Leipzig eröffnete er sein erstes Reisebüro, es folgten Dresden, Cottbus und Berlin. Schließlich waren es 101 Reisebüros mit 300 Mitarbeitern in den neuen Bundesländern.
Die beliebten Busreisen fanden stets unter dem Motto „Reisen mit Musik“ statt. Dies war eine Idee von Thomas Berger und seinem besten Freund, dem Entertainer Karl Moik. Über 120.000 Menschen wurden im Laufe der Jahre zu Veranstaltungen wie „Musikantenstadl“, „Lustige Musikanten“ oder zu Carmen Nebel oder Achim Mentzel gebracht. Sogar ein eigenes Zelt für 3.000 Menschen und 8 Lkws wurde gekauft. Thomas Berger führte sogar für Karl Moik die Tournee „Musikantenstadl unterwegs“ durch.
Die Freundschaft zu Karl Moik gehört zu den wichtigsten Grundsteinen des Unternehmens von Thomas Berger. Im bayerischen Rupertihof gab es damals täglich Programm und Künstler wie die Zellberg-Buam, Marc Pircher, Hansi Hinterseer, die Kastelruther Spatzen, Maria und Margot Hellwig, Lolita und viele andere gingen ein und aus.
1998 lernte Thomas Berger auf einer Musikantenstadl-Tournee schließlich seine spätere Ehefrau Eva-Maria kennen.
Eva-Maria Berger stammt dem Bregenzerwald in Vorarlberg. Mit ihrem Bruder war sie als das singende Geschwister-Duo „Eva-Maria und Michael“ unterwegs. Beruflich hatte sie eine 3-jährige Handelsschule absolviert und arbeitete bei der Hypo-Bank.
Ihre Karriere hatte 1992 bei der ZDF-Nachwuchssendung „Auftakt“ mit Carolin Reiber begonnen. Sie eroberte den ersten Platz und es begann eine Erfolgsgeschichte mit vielen Fernsehauftritten. 1995 nahm sie am Grand Prix der volkstümlichen Musik in Wien teil und belegte mit dem Lied „Wie der Wind“ den dritten Platz international. Es folgten viele Fernsehauftritte, etwa bei den „Festen der Volksmusik“, im Musikantenstadl, bei den Lustigen Musikanten, in der „Volkstümlichen Hitparade“ etc.
Seit 2000 sind sie und Thomas Berger ein Paar. Am 12. August 2005 heirateten sie und der „singende Wirt“. Eva-Maria entschied sich dann, in die Ruperti-Hotelbetriebe einzusteigen. Mit großer Leidenschaft für das Schöne und viel Gespür für die Gäste machte sie den Rupertihof zu dem, was er heute ist.
Gleich nach der Hochzeit wurden die frischgebackenen Eheleute von Karl Moik zu einem Musikantenstadl in Klagenfurt eingeladen, wo sie zusammen das Lied „Im Walzerschritt durchs Leben“ sangen. Von da an bis 2020 traten sie als die „Singenden Wirtsleut‘“ täglich im Rupertihof auf.
2006 erkannte Thomas Berger die Zeichen der Zeit, die eher auf Selbstanreise standen denn auf Gruppenreisen. Die Menschen aus den neuen Bundesländern strebten nun nicht mehr nur nach Bayern, sie wollten auch das Ausland kennenlernen. Günstige Flugreisen machten dem Omnibusbetrieb ebenfalls zu schaffen.
So baute Thomas Berger den Busbetrieb langsam und gesund ab und verkaufte die Reisebüros. Insgesamt waren mit den eigenen Reisebussen 1,8 Millionen Fahrgäste befördert worden.
Unter dem Motto „Kleiner, feiner, besser“ wurden die Ruperti Betriebe heutigen Ansprüchen angepasst. Alle Zimmer wurden renoviert, sämtliche Lokalitäten neu ausgestattet. Der Rupertihof bekam ein Hallenbad, eine Sauna und einen Wellnessbereich. Innerhalb von drei Jahren konnte man sich einen Kundenstamm mit Individualgästen aufbauen, es gibt viele zufriedene Stammgäste. Sichtliches Zeichen für diesen Erfolg war die Fernsehsendung im SWR „Eva-Marias neues Zuhause“.
In das Jahr 2014 fällt auch die Idee von Eva-Maria Berger, auf dem alten Campingplatz am Fuße des Ulrichhögls ein Chaletdorf zu errichten. Es wurde 2014 eröffnet.